40 Jahre Glaubenszentrum – Das Feuer neu entfacht

von Stefan Hoffmeister
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Am vergangenen Wochenende waren wir in Bad Gandersheim, um 40 Jahre Glaubenszentrum zu feiern. Von 1998 bis 2000 war Annette zwei Jahre auf der Bibelschule, bevor sie mit einem Team die heute noch existierende Arbeit von Lichblick e.V., in Berlin Hellersdorf, mit gründete.

Als junges Ehepaar gehört es irgendwie dazu nach und nach wichtige Orte aus Kindheit und Jugend des Anderen abzuklappern. Dies verschafft ein Gefühl, einen Eindruck, auf welchem Grund, welchem Fundament, jemand sein Leben gebaut hat. Wie seine persönliche Lebensgeschichte verlaufen ist.

Natürlich fängt man bei der biologischen Geschichte an, lernt Eltern, Geschwister und die ganze Familie kennen. Doch dann wird der Kreis erweitert. Wo hat man früher gewohnt? Wo studiert, welche Zeiten haben einen geprägt?

Glaubenszentrum: Schule der übernatürlichen Art

Eine Bibelschule, seien es ein, zwei oder drei Jahre, ist ein entscheidender Einschnitt im Leben der Schüler. Man ist für einen bestimmten Zeitraum heraus genommen, aus dem bisherigen (Arbeits-) Leben. Doch ist es nicht etwa ein Urlaub, in dem man seine Seele baumeln lässt. Nein, vielmehr begibt man sich in die Hände des Lehrkörpers und, im Fall einer christlichen Bibelschule, lässt man sich ganz bewusst von Gott formen und verändern. Das Wort Schule drückt ja aus, dass man ein Lernender ist. Leider gibt es im Deutschen keinen adäquaten Begriff, für eine Person, die verändert, transformiert wird. Doch zweifelsohne ist das das Resultat einer solchen Schule.

Während es im säkularen Bildungssystem in erster Linie um die Vermittlung intellektuellen Wissens geht, bedarf christliches Training einer weiteren Komponente:

Der christliche Glaube lebt von der innigen, intimen Beziehung mit Gott. Diese wollen Absolventen des GLZ später im Kinderdienst, der Jugendarbeit, unter Armen und Bedürftigen, in der Weltmission oder auf musikalische Weise weitergeben. Folglich gilt es diese Zeit zu nutzen, um die Beziehung zu Gott zu vertiefen, zu bauen, ihn kennen zu lernen, sich ihm auszuliefern. Dies kann durch vielfältige Art und Weise geschehen: Durch das Bibelstudium, Lehre, Austausch, Bibelarbeit, Gebet, Anbetung, Fasten, aber auch praktische Arbeit, Praktika und Einsätze in Gemeinden und im Ausland.

Von all dem konnte man als Besucher und Ehemaliger am Wochenende viel sehen und wurde mit hinein genommen in das Glaubenszentrum. Die Lehrsäle standen offen und boten, mit viel Anschauungsmaterial, Einblick in den Schulalltag.
Videoclips, Zeitungsausschnitte, Fotos und Jahrbücher machten die langjährige Geschichte lebendig. Einen kurzen Überblick über das vielfältige Programm und die zahlreichen Aktivitäten gibt dieses Highlights Video aus dem letzten Jahr:

https://www.youtube.com/watch?v=M-YydwpdTNQ

Rückblick und Ausblick in eine neue Dimension

In großer Dankbarkeit blickten die Verantwortlichen und aktuellen Mitarbeiter auf die vergangenen Dekaden zurück. Aber auch für die Ehemaligen war es eine tolle Gelegenheit, wie auf einem Klassentreffen, alte Weggefährten und Zimmerkameraden wieder zu treffen.
Als Außenstehender war es wunderbar zu sehen, dass man auch mit Krisen und schwierigen Zeiten sehr offen umgegangen ist. In Jahrbüchern, Jubiläumsausgaben und auch auf der Bühne wurden die schwierige Zeit zur Jahrtausendwende, mit der Formung des Prisma Teams und dem Leitungswechsel, genauso thematisiert, wie der Tod langjähriger Mitarbeiter oder deren Ausscheiden nach vielen Jahren hingegebenen Dienstes.

Es hinterlässt einen guten Eindruck, zu sehen, dass Gründer und erste Mitarbeiter, wie Kay und Mike Chance, Eberhard und Claudia Mühlan oder Martin Pfeffer, an dem Jubeltag anwesend waren und inhaltlich eingebunden wurden.

Doch sollte man an einem solchen Tag nicht nur zurück schauen, sondern auch den Blick nach vorne richten. Vielfach wurde Bezug auf die Bedeutung der Zahl 40, vor allem hinsichtlich dem Auszug des Volkes Israel aus Ägypten, genommen.

So kam die Predigt von Suzette Hatting, am Samstagabend, nicht überraschend, die immer wieder auf zu neuen Ufern – „New dimensions“ – ausrief.

Freilich ist die Eroberung des neuen, verheißenen Landes, nicht immer ein Selbstläufer. Bedarf des Kampfes. Bringt so manche Niederlage mit sich, nach der es gilt, wieder aufzustehen. Neben Suzettes eigener Geschichte, die vor einigen Jahren über Monate an den Rollstuhl gefesselt war und dennoch wieder ihren Reisedienst antrat, stach vor allem ein junger Mann aus der Schweiz hervor, dem sogar zusätzliche Redezeit, in einem ansonsten vollen Tagesablauf, eingeräumt wurde. Nach einem feurigen und ansteckenden Zeugnis über geistliche Aufbrüche in der Schweiz, richtete er am Nachmittag ein Wort der Ermutigung und Auferbauung an die Ehemaligen. Gerade am Ende seines Sabbaticals angekommen, brachte er ein frisches Wort Gottes aus dem Gebetshaus Augsburg mit: „Gott löscht den glimmenden Docht nicht aus und bricht das geknickte Rohr nicht vollends ab!“

Ja, nach einer Zeit auf dem heiligen Berg kommen manchmal schwere Zeiten, Enttäuschungen und Rückschläge. Aber Gott hält sich an seine Versprechen, seine Zusagen und ist immer treu.
Das durften wir an diesem Wochenende vielfach hören und haben wir auch selbst erlebt: Vielleicht dauert es manchmal Jahre, ja Jahrzehnte, bis Gottes Vorhersagen eintreffen. Doch sie kommen zur rechten Zeit und er steht zu seinem Wort.

So war dieses Wochenende wahrlich nicht nur eine Rückschau, auf die tollen Erfahrungen der Vergangenheit, sondern hat es wirklich Mut gemacht, die Zelte abzubrechen und wieder neu aufzubrechen…

Quelle Titelbild: Facebook Profilbild Glaubenszentrum Bad Gandersheim

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