Es ist Aschermittwoch, Beginn der Fastenzeit, ich kann nicht schlafen, bin schon um halb fünf aufgewacht. Gestern Abend sagt meine Frau, ich wirke so gestresst. Da fällt mir ein, du hast doch im letzten Jahr mal was über Entschleunigung geschrieben: Fastenzeit: Entschleunigung, Chance, Neuanfang. Vielleicht solltest du dich beim Wort nehmen und einen Selbstversuch starten: 40 Tage ohne Fernseher.
Fasten = Verzicht = Frei-Zeit
Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Mir geht es nicht um Diät, um das Weglassen von Ernährung oder gezielte, gesunde Ernährung. Obwohl das sicher auch ein interessanter Vorsatz wäre. Ich will etwas weg-lassen, sein-lassen.
Ich weiß nicht, wie euer Tag aussieht, aber ich komme nach einem langen Tag außer Haus (öffentliche An- und Abfahrt zur Arbeit, Bürozeit = mindestens 10 Stunden) nach Hause, dann sind zumeist noch Erledigungen zu tätigen und am Ende des Tages liegst du halbtot vor der Glotze und lässt dich von irgendeiner sinnlosen TV Serie berieseln, bist du dich mehr schlafend, als lebendig ins Bett schleppst.
Die Frage, die sich immer wieder stellt, die mir meine Frau gestern Abend gestellt hat:
- Was tut dir gut?
- Wobei kannst du wirklich entspannen?
- Welche Dinge bauen dich auf?
Sollte man sich immer wieder stellen…
Entschleunigung = Entdeckung = Entschluss
Wenn ich mir Gedanken über Entschleunigung mache. Mir überlege, wie ich wieder Ruhe, Verschnaufpausen in mein Leben bringen kann, bedeutet das, mich selber zu entdecken. In mich hinein zu hören. Die oben genannten Gedanken in Ruhe zu durchdenken. Entdecke dich selbst. Hörst du noch eine innere Stimme in dir? Kennst du dich eigentlich selbst?
In meinem Leben habe ich oftmals erfahren, dass das zuerst aufkommende Gefühl, ganz tief drin in deinem Bauch, das richtige ist. Heute Morgen war mir sehr schnell bewusst, dass ich auf den Fernseh verzichten möchte. Mal wieder Zeit nehmen. Ja – nehmen. Haben tut man sie ja. Wenn ich abends vor dem TV Gerät sitze habe ich ja Zeit, die Geschäftigkeit ist zu Ende. Aber es braucht einen Entschluss, eine Entscheidung. Den Willen etwas zu ändern. Vielleicht ist dieser Post somit auch eine Verpflichtung. Man schreibt es nieder und geht somit eine Verpflichtung ein.
Ich werde euch auf dem Laufenden halten, wie es mir in den nächsten 40 Tagen ergeht. Vielleicht kann ich ja von einem interessanten Buch berichten, das ich gelesen habe. Oder neuer Musik, die ich mir endlich in Ruhe anhören konnte. Oder…