Mein 1. Mal im Fernbus – Flixbus München Leipzig

von Stefan Hoffmeister
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Aufgrund des Bahn Streiks, der auch am letzten Wochenende noch Auswirkungen auf den Fahrplan hatte, musste ich am Sonntag statt 1. Klasse im ICE mit dem Fernbus nach Leipzig fahren. Da ich mit meinem E-Commerce Blog geistreich78 Medienpartner der Meet Magento 2015 war, wollte ich gerne schon vor 20.00 Uhr vor Ort sein, was jedoch aufgrund der längeren Anreise mit dem Flixbus nicht mehr möglich war.

Zwar muss man auch erst mal von unserem zu Hause zum Münchener zentralen Omnibusbahnhof gelangen, doch nahm die S-Bahn schneller wieder den regulären Betrieb auf, als dies im Nah- und Fernverkehr der Deutschen Bahn der Fall war.

Die Buchung

Natürlich kann man Flixbus genauso wie die Bahn online buchen. Es steht auch eine Echtzeit Verfügbarkeit bereit. Leider ist eine Buchung der Sitzplätze nicht möglich, was ich noch als praktisches Feature empfinden würde.

Im Checkout Prozess stehen neben der Kreditkarte noch Lastschrift und Papyal zur Verfügung. Im Gegensatz zur Deutschen Bahn wird man nicht nach einem bestehenden Kundenkonto gefragt.

Die Strecke München Leipzig war recht günstig. Außer der Nachtfahrt wurden die meisten Fahrten für 18.- € angeboten. Das Ticket muss man dann ausgedruckt zum Bus mitnehmen, wo es per Smartphone abgescannt wird. Wer dem Papierkrieg entweichen möchte, muss sich die App installieren, die es für die großen drei Betriebssysteme gibt.
Es empfiehlt sich frühzeitig am Bus zu sein. Aufgrund der nicht vorhandenen Sitzplatzreservierung malt zuerst, wer zuerst kommt. Möchte man etwa ganz vorne sitzen, um eine schöne Aussicht zu haben, sollte man das einplanen.

Pro Mitfahrer darf nur ein Koffer im Gepäckraum mitgeführt werden. Zusätzlich dann „Handgepäck“, das nach oben in den Bus mitgenommen werden darf. Die Fahrer achten hier offenbar sehr streng auf die Einhaltung der Vorgaben. Während unserer Busfahrt wies Fahrer G. auf Polizeikontrollen, auch hinsichtlich der zulässigen Gepäckmitnahme hin.

Der Fernbus

Gefahren bin ich mit einem SETRA Doppeldecker, der neusten Bauart. Nach meinen Recherchen müsste es sich um das Modell TopClass S 431 DT. handeln.

Fernbus

Setra TopClass S 431 DT. Quelle: Setra

Aufrechtes Stehen ist im Obergeschoss nicht möglich. Die Sitze lassen sich auf einer Schiene etwas auseinander schieben. Da man ja zumeist eine Fremde neben sich sitzen hat, eine praktikable Sache. An dieser Stelle sei bemerkt, dass in meinem Fall die meisten Mitfahrer Frauen waren. Ob das freilich repräsentativ war, kann ich nach einer Fahrt nicht sagen.

Die Sitze bieten eine Steckdose, was für das mobile Arbeiten sehr angenehm ist. Wobei man freilich in einem Bus nicht das Platzangebot hat, als im ICE. Nach einer guten Stunde, habe ich dann meinen Laptop auch zugeklappt und mich auf das Podcast hören und lesen verlegt.

Wie auch die Bahn, auf der Schiene, bietet Flixbus ein kostenloses WLAN. Das klappte auch erstaunlich gut. Natürlich mit den üblichen Einschränkungen, wenn unterwegs der Empfang eingeschränkt war. Es soll auch ein eigenes Medienprogramm zur Verfügung stehen, das ich aber nicht angeboten habe.

An Bord werden auch Getränke und Snacks angeboten, die gegen vernünftige Preise bezogen werden können. Für die anderen körperlichen Bedürfnisse kann eine Bord-Toilette genutzt werden.

Die Reise

Auf der Strecke München Leipzig hält der Fernbus noch in Nürnberg. Ähnlich München ist in der Nähe des Hauptbahnhofs dort der Zentrale Omnibusbahnhof (kurz: ZOB). Der Halt ist mit 10 Minuten recht kurz. Der Fahrer betont, dass die Passagiere selbst für den rechtzeitigen Wiedereinstieg verantwortlich sind und nicht durchgezählt wird. Im ersten Moment erscheint mir das für einen Reisebus ungewöhnlich. Wenn man den Fernbus als normalen Fernverkehr betrachtet jedoch wohl ganz normal. Bei U-Bahn oder S-Bahn zählt der Schaffner ja auch nicht die Passagiere.

Irgendwo im Niemandsland, nach Hof, gibt es dann die Ansage, dass der Busfahrer seine Lenkzeitpause einlegen muss. Laut gesetzlicher Vorgabe darf er maximal vier Stunden am Steuer sitzen. Dann sind 45 Minuten Pause einzulegen. Also wird an einem Autobahn Rastplatz Halt gemacht. Alle Passagiere müssen aussteigen, weil die Pause erst nach dem Verschließen des Fahrzeugs beginnen darf. Wusste ich nicht und hat einigen Mitfahrern nicht gefallen, muss aber so sein. Für die Reisenden ist es auf der Strecke eher unnötige Verzögerung, weil man die Pause eine knappe Stunde vor Ankunft in Leipzig machen muss. Bei der Weiterfahrt erklärt Fahrer G. nochmals, dass auch die Einhaltung der Pausen von der Polizei regelmäßig kontrolliert wird und im Zweifelsfall mit hohen, mehrere hundert Euro, Strafen belegt wird.

Mein Fazit

Im Endeffekt hatten wir auf die gesamte Stecke eine „Verspätung“ von 10 Minuten. Was natürlich völlig OK ist. Die gesamte Fahrtdauer ist ca. 1,5 Stunden länger als mit der Bahn. Hauptsächlich der Lenkzeitpause geschuldet. Ich denke mit dem PkW schafft man die Strecke in ca. 5 Stunden, also etwa der Fahrzeit, die auch die Bahn benötigt.

Der große und unschlagbare Vorteil liegt einfach im Preis. Für 18.- € schafft es derzeit kein anderes Transportmittel. Selbst bei der Mitfahrzentrale müsste man ja mehr einplanen.

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1 Kommentar

Katja 25. April 2016 - 10:26

Der Preis ist natürlich klasse. Wenn man nicht unter Zeitdruck steht, ist dies auf jeden Fall eine sehr gute Alternative, auf die man zurückgreifen kann, bei der auch gleichzeitig Geld eingespart werden kann.

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