1 Jahr Energie Bilanz in unserem EBH Fertighaus

von Stefan Hoffmeister
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Mittlerweile wohnen wir im zweiten Jahr in unserem EBH Fertighaus – unser Traumhaus. Vor, während und nach der Bauphase habe ich immer wieder Angaben gesucht, wie der Energieverbrauch bei anderen Gebäuden liegt. Da wir nun alle Abrechnungen erstmals hinter uns haben, möchte ich auch hier eine grobe Übersicht zu unseren Werten geben. Zeit Bilanz zu ziehen.

An dieser Stelle sei angemerkt, dass leider die Anbieter von Fertighäusern zumeist nicht in der Lage sind genaue Angaben zu den Verbrauchskosten zu geben. Hier würde ich mir zum einen etwas mehr Transparenz, zum anderen eine genauere Übersicht, bzw. Vergleichswerte wünschen. Es sollte ja kein Problem sein dies von den Häuslebauern abzufragen und in anonymisierter Form aufzubereiten. In dutzenden von Gesprächen, die wir geführt haben, gab es zu diesen Punkten zumeist gar keine Auskunft oder so vage Angaben wie: “Meine Tochter hat auch ein Haus mit diesem Grundschnitt und hat einen Verbrauch X im Jahr.”

Gerade bei der Überlegung zum Bau eines neuen Hauses sind ja die monatlichen, bzw. jährlichen Verbrauchskosten ein entscheidender Kostenfaktor. Mein persönlicher Eindruck ist auch, dass viele Häuslebauer hier im Vorfeld zu wenig nachrechnen. Neben der monatlichen Rate für den Hauskredit muss ich genügend finanzielle Mittel einplanen um auch die Nebenkosten zu tragen. Diese fallen ja mit dem eigenen Haus nicht weg. Da man nun, als Eigentümer, selbst für alles verantwortlich ist, wird es sogar noch wichtiger den Überblick zu behalten, wie zuvor. Wir waren etwa davor in einem städtischen Mehrfamilienhaus in München, wo man sich um nichts kümmern musste.


Energetische Eckdaten zu unserem Fertighaus

Um die Werte vergleichen zu können hier noch ein paar Angaben zu unserem Haus.

  • Das Grundstück ist 577 Quadratmeter groß.
  • Das Haus hat eine Netto Grundfläche von 196,31 Quadratmeter und die Wohnfläche sind 188,20 Quadratmeter.
  • Das Volumen, der sog. umbaute Raum, ist 827,27 Kubikmeter.
  • Unser Haus ist eine Anpassung eines Ratio Hauses von EBH Haus.
  • Thermobodenplatte (U´=0,09 W/m²K) auf bauseitigem Kies-Planum.
  • Wir haben Kunststofffenster 3-Scheiben-Isolier-Klarglas U=0,5 W/m²K.

Energie Verbrauch im ersten Jahr

Technik:

Niedrigstenergiehaus mit Gas-Brennwert-Technik als Heizquelle. Die Bereitung des warmen Wassers erfolgt über die Gasheizung. Zusätzlich zum Gas-Brennwert-Gerät wurde eine pro Raum regelbare zentrale Lüftungsanlage mit hoher Wärmerückgewinnung verbaut.

Die verbauten Geräte sind:

Viessmann Vitodens 222 mit Warmwasserspeicher Viesmann Vitocell 100

Pluggit Avent P310 Wohnraumlüftungsgerät

Ganz wichtig natürlich zum Schluß: Wir bewohnen das Haus zu zweit. Da unsere Tochter erst im November geboren wurde, trägt sie nicht zum Energieverbrauch bei.

Strom

Für den Abrechnungszeitraum 21.11.2014 bis 07.01.2016 ergeben sich folgende Werte: Verbrauch 2.255kWh.

Laut einer Übersicht unseres Stromanbieters liegen wir hier sehr gut:

Strom Vergleichswerte. Screenshot ESWE Abrechnung.

Strom Vergleichswerte. Screenshot ESWE Abrechnung.

Gas

Wir haben einen überfahrbaren Gastank in die Erde eingelagert. Dieser wird von der Firma Progas gemietet. Die erste Befüllung war vor dem Einzug im Herbst 2014. Ende März 2016 erfolgte nun die erste Betankung. Womit wir den Verbrauch von 2 Jahren angeben können. Wir haben seit Anfang April die Heizung bereits ausgeschaltet und die Beheizung des Warmwassers schlägt im Verhältnis nicht so stark zu Buche.

Der Tank wurde mit 2.496 Litern wieder befüllt. Also verbrauchen wir, ganz grob, 1250 Liter Gas pro Jahr.

Wasser

In Althegnenberg wird das Wasser nicht pro Kalenderjahr berechnet, sondern mit Stichtag Ende Februar. Dennoch kann man einen 12 Monatszeitraum vergleichen.

Unser Verbrauch lag bei genau 70 Kubikmetern. Im Vergleich zu unserer Zeit als Mieter einer Wohnung ist der höhere Verbrauch zum Großteil der Bewässerung des Gartens geschuldet. Letztes Jahr gab es ja sehr lange tropische Temperaturen. Gerade weil die Anpflanzungen neu waren, wollten wir diese natürlich nicht der Hitze preis geben.

Fazit

Wir sind mit unserem Haus sehr zufrieden. Vor allem der sehr niedrige Heizungsverbrauch hat uns positiv überrascht. Selbst inklusive Wartung der Heizung und Lüftungsanlage sind umgerechnet die monatlichen Heizkosten wesentlich niedriger, als wir im Vorfeld gedacht, bzw. eingeplant haben.

Als einzigen Tipp können wir hier noch geben, dass man sich vor Ort umhören sollte, welcher Heizungsbauer eine Pluggit Anlage warten kann. Hier mussten wir uns relativ viel erkundigen und mit diversen Handwerkern sprechen, weil die Anlage nicht so stark verbreitet ist, wie die Heizungssysteme selbst. Interessanterweise war das Angebot eines Spezialisten für Lüftungsanlagen auch am teuersten.

Der O-Ton unseres Kaminkehrers war jedenfalls bezeichnend. Nach seiner Abnahme meinte meine Frau zu mir, dass er am liebsten in unserem Heizungsraum übernachten wollte, so begeistert war er vom professionellen Einbau von EBH Haus.

Zukünftige Entwicklung

  • Da unser Haus eine Thermobodenplatte, sowie Fußbodenheizung hat, kann man davon ausgehen, dass der Gasverbrauch, auch mit mehreren Personen im Haus, nicht steigen wird. Diese Kosten bleiben also stabil.
  • Zumindest kurzfristig brauchen die Kinder wenig Wasser. Jedoch schlägt sich dies bei mehr Brauchwasser beim Waschen und Kochen nieder.
  • Gleiches gilt für den Strom. Die häufigere Nutzung der Wasch- und Spülmaschine, sowie im ersten Jahr von Beheizung des Wickeltisches verursacht Mehrkosten.

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